Bild von Anna Frank
Gerade für Einsteiger ist das visuelle Alphabet ein hilfreiches Tool, um mit dem Sketchnoting und Visualisieren von Gedanken zu beginnen. Dabei handelt es sich nicht etwa um Buchstaben. Lass dich überraschen, was das visuelle Alphabet genau ist und wie du es gekonnt für deinen Start als Sketchnoter nutzen kannst.
Was ist das visuelle Alphabet?
Als visuelle Alphabet bezeichnet man ein kleines Set an geometrischen Grundformen. Aus diesen Grundformen lassen sich viele andere komplexe Formen und aussagekräftige Visualisierungen zusammensetzen. Es ähnelt vom Prinzip her den Buchstaben eines klassischen Alphabets, welche in Kombination Wörter entstehen lassen.
Mithilfe bewusst vordefinierter Bildvokabeln startest du von Beginn an professionell und verleihst deinen Zeichnungen noch sehr viel mehr Ausdruck. Das Geheimnis dieser Vorgehensweise liegt darin, selbst komplexe Gegenstände recht simpel auf seine wesentlichen Züge herunterbrechen zu können. So entstehen mit System viel schneller klare und überschaubare Zeichnungen. Diese Einfachheit nimmt vielen Einsteigern und selbst erfahrenen Sketchnotern die typischen Hemmungen, die oft vor einem leeren Blatt entstehen und nur schwer einen Anfang finden lassen.
Wie ist das Alphabet aufgebaut?
Das visuelle Alphabet besteht aus einem überschaubaren Set an Grundformen, wie Linie, Kreis und Punkt. Weitere einfache Formen bestehen bereits aus diesen Grundformen, z.B. Quadrat, Rechteck, Spirale, Bogen und Wellen. Mit dem bewussten Drehen, Verzerren und Kombinieren der einzelnen Grundformen entsteht noch sehr viel mehr Dynamik in den Zeichnungen.
So startest du dein eigenes visuelles Alphabet - Anleitung für Einsteiger
In wenigen Schritten kannst du das visuelle Alphabet üben und direkt mit dem Zeichnen loslegen.
Schritt 1 - Warm werden mit Papier & Stift
Lege dir zuerst einige weiße Blätter Papier und Stifte zum Kritzeln bereit, denn wir starten mit dem lockeren Zeichnen der geometrischen Grundformen. Lasse hier jeden Anspruch auf Schönheit erst einmal los. Es geht einfach nur ums Üben und warm werden.
Nimm dir die genannten Grundformen vor und zeichne diese mehrmals auf ein Blatt. Übe die Formen und bemerke, wie es mit jedem Mal Zeichnen leichter wird, diese Formen aufs Papier zu bringen. Teste, wie unterschiedlich diese Formen werden können, je nachdem wie du den Stift hältst. Beantworte dir dabei selbst regelmäßig die Frage, was dir gefällt und was nicht.
Spiele nun noch etwas mit Variationen durch Drehen, Verzerren und Stauchen herum und beobachte, wie sich deine Formen verändern. Nach ein paar vollgekritzelten Zetteln bist du schon ein großes Stück vorangekommen.
Schritt 2 - Die ersten Gegenstände entstehen
Nimm dir nun einen Gegenstand deiner Wahl. Beispielsweise ein Smartphone, Laptop oder Buch und wage dich an deine erste Visualisierung. Aus welchen dieser Grundformen könntest du diese Gegenstände zusammensetzen? Vergiss die Liebe zum Detail. Keep it simple.
Schritt 3 - Üben, was dir vor die Nase kommt
Übe weiter und verbringe die nächsten Tage damit, alle möglichen Gegenstände oder auch Symbole genau auf diese Art und Weise zu zeichnen. So bekommst du ein Gefühl dafür, welche Formen und Variationen für deinen Zeichenstil relevant sind. Benötigst du ein paar Ideen für Gegenstände zum Zeichnen, schaue einfach mal in unserer Sketchnotes-Symbol-Library vorbei.
Schritt 4 - Dein visuelles Alphabet als Vorlage zeichnen
Nach einiger Zeit ist es dann soweit und du kannst dir deinen eigenen kleinen Spickzettel mit den Grundformen zusammenstellen. Diese Übersicht erleichtert es dir, den visuellen Aufbau von Gegenständen zu verstehen und selbst komplexe Formen zu abstrahieren. Nutze daher diese Vorlage vor allem dann, wenn dir der Einstieg in das Zeichnen eines Gegenstandes schwer fällt und wirst sehen, wie einfach und anschaulich dies am Ende doch sein kann.
Fazit
Nun weißt du, dass alle denkbaren Dinge und jeder Gegenstand aus einfachen Formen besteht. Hast du einmal verstanden, von den Grundformen aus zu denken, wird es dir viel leichter Fallen Icons zu verstehen und zeichnen zu können. In wenigen Schritten hast du noch dazu gesehen, wie sich ganz einfach ein visuelles Alphabet anwenden lässt, welches ab sofort dein unterstützender Begleiter beim Visualisieren deiner Gedanken sein wird. Um weiterhin fleißig zu üben, lass dich gerne von den Symbolen in unserer Library inspirieren.