... der Instant Gratification Monkey!
Bei meinen Recherchen bin ich ihn auf den gestoßen – was für ein irrer Name für ein psychologisches Muster! Doch viel wichtiger ist natürlich, dass auch was dahintersteckt (am besten was Affenstarkes, um in der Bildsprache zu bleiben). Tut es.
Tim Urban, selbst chronischer Zauderer, beschäftigt sich intensiv mit Prokastination, also der Kunst des Aufschiebens von Aufgaben. Legendär ist sein TED Talk aus dem Jahre 2016 zu dem Thema. Die zentrale Frage lautete: Was geht im Kopf eines Meister-Prokastinators vor? Vor der Antwort müssen wir uns kurz die Ausgangslage vergegenwärtigen.
Nur mal eben eine Runde Candy Crush spielen, bloß einmal kurz Facebook checken, obwohl wir ganz genau wissen, dass wir etwas ganz anderes machen sollten – das kennen wir alle. Und bis zu einem gewissen Maße ist das auch vollkommen okay.
Doch manche verschwinden in der Ablenkung. Sie rutschen in eine Dynamik, die sie nicht mehr kontrollieren können: Je wichtiger eine Aufgabe ist, desto ausdauernder vermeiden diese Meister der Prokastination das Anpacken. Dabei ist ihnen durchaus bewusst, dass sie verantwortungslos und kontraproduktiv handeln, dass sie oftmals auch Stress und Ärger riskieren – zumindest irgendwo im Hinterstübchen nagt das Gewissen.
Doch das hat keine Chance.
Denn Tim Urban fand den Instant Gratification Monkey: ein mächtiger Gegner, ein Verführer erster Klasse. Da sein Wesen aus dem kurzfristigen Glücksgefühl besteht, ist es nicht so leicht, ihm das Futter zu verweigern. Alles was – am besten ohne Mühe – unmittelbare Befriedigung gibt, macht ihn happy. Und uns erst recht.
Das bedeutet: Gerade wenn etwas Doofes, etwas Undankbares zu tun ist, ist es umso verlockender, sich eine sofortige Belohnung zu sichern. Der Monkey bringt also unsere Prioritäten durcheinander, weil er sich unsere Sehnsucht nach Glücksgefühlen zu Nutze macht – perfide, aber wirksam.
Was können wir dagegen tun?
Wie immer geht alles damit los, sich darüber klarzuwerden, was eigentlich los ist. In diesem Falle: Wie oft du dem Monkey in die Falle gehst. Dann ist es notwendig, ihn als klaren Feind der eigenen Produktivität zu brandmarken. Er ist kein niedliches Kerlchen, er ist dafür da, dir das Leben schwer zu machen!
Da gibt es nur eins: Schmeiß den affigen Kerl raus, wo er dir begegnet!
Der Weg ist einfach, du führst am besten Strichlisten: Zunächst stellst du fest, wie oft der Affe am Käfig rüttelt und dich von deinem Vorhaben abbringen will. In Phase zwei notierst du, wie oft du ihn besiegst und wie oft er dich. Am Ende eines jeden Tages wird abgerechnet.
Lass dich nicht irritieren, wenn sich der Monkey in der ersten Zeit häufig zeigt. Bleib entspannt und beobachte das die nächsten sieben Tage. Meist siehst du dann schon erste Erfolge – du hast am Ende die bessere Bilanz.
Und mach dir keinen Stress, wenn nicht. Immerhin bist du ihm auf der Schliche gekommen. Und dir ist wenigstens bewusster, wann und wie oft er dich verführt. Das ist schon ein Superstart! Mit der Zeit wirst du ihn sicher in Griff bekommen!
Also, bereit zur Affenjagd?
So simpel kannst du tracken, wie oft der Instant Gratification Monkey dich verführen will - und wie oft du dich erfolgreich wehrst;)
Dieser Beitrag ist Bestandteil der ersten Auflage des CHANGE JOURNAL und in der neueren Auflage nicht mehr enthalten. Aber egal: So sieht es dann im allerersten CHANGE JOURNAL aus:
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