„Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen.“
Ja, die Weisheiten von anno dazumal, sie laufen uns immer wieder über den Weg. Womit? Mit Recht! Denn die Wahrheiten, die sie zum Allgemeingut gemacht haben, sind nicht mit dem vorletzten Jahrhundert verschwunden.
Ganz besonders trifft das auf etwas zu, das wir heutzutage Prokrastinieren nennen und dem wir nur allzu bereitwillig verfallen. Wie zwanghaft schieben wir Dinge vor uns her, lenken uns ab, reden uns raus. Dass wir dafür oft mehr Zeit und Energie verschwenden, als für die Erledigung der eigentlichen Aufgabe nötig wäre – egal.
Klar, vieles vermag uns einfach nicht zu kicken, nicht zu begeistern, nicht zu motivieren. Es erscheint kompliziert, ist unangenehm, bringt wenig Dank und noch weniger Spaß. Die Sache ist nur, das Meiste davon muss gemacht werden. Oder sagen wir so: Auf die Konsequenzen, die das Nichtmachen mit sich bringen würde, haben wir noch weniger Lust. Wir wollen nicht immer unfitter werden und die Sportschuhe nur angucken. Oder uns im Kleiderschrankchaos nicht mehr zurechtfinden. Oder den vorwurfsvollen Unterton beim nächsten Telefonat mit Mama ... Aufraffen ist noch schwieriger? Ja, ohne clevere Taktik stimmt das. Aber mit sieht die Sache zum Glück ganz anders aus.
Wichtig ist, dass du nicht sofort alles willst. Nimm dir nur so viel vor, dass es eine Herausforderung ist, aber keine Überforderung. So vermeidest du den Das-schaff-ich-eh-nie-Effekt, also Enttäuschung und Demotivation. Du baust langsam auf, steigerst dich und bleibst am Ball – 50 Sit-Ups sind ein gutes Ziel, aber der bessere Start sind fünf.
Vielen hilft es auch, sich über eine Gruppe zu motivieren, gerade beim Sport ist das ein guter Impuls, sich ein bisschen rechtfertigen zu müssen. Auch hier gilt: Such dir Buddys, die auf deinem Level sind. Es gibt übrigens auch virtuelle Gruppen, d.h., du trainierst allein, sagst aber in der Gruppe Bescheid. Du holst dir also die Motivation und bist zeitlich ungebunden.
Der Komiker Jerry Seinfeld hat die Trägheit mit einem X ausgetrickst. Um sich für die (für seinen Job notwendige) tägliche Produktion von Gags zu motivieren, hat er auf einem Wandkalender jeden Tag, an dem er etwas zu Papier gebracht hat, mit einem roten X markiert. Die Moral von der Geschichte: Irgendwann wurde die Kette des Erfolges mit den X-en so lang, dass es weh tat, sie mit einem X-freien, also prokrastinierten Tag zu ... äh, ja durchkreuzen. Oder besser: sie zu zerstören.
Jetzt kannst du dir für die folgenden Monate immer eine bestimmte Sache vornehmen, die du jeden Tag machen willst. Achte aber darauf, dass du es auch wirklich umsetzen kannst. Wenn du schon ahnst, dass nach ein paar Tagen schon diverse Ausreden finden wirst, es nicht zu machen, dann nimmst du dir scheinbar einfach zu viel vor.
Und aus ein paar wenigen Kreuzen wird so leider keine (Glücks)-Strähne.
Dieser Beitrag ist Bestandteil der ersten Auflage des CHANGE JOURNAL und in der neueren Auflage nicht mehr enthalten. Aber egal: So sieht es dann im allerersten CHANGE JOURNAL aus:
Du kannst dir die Vorlage weiterhin gerne bei uns herunterladen und die Idee ausprobieren. Viel Spaß dabei!