Kapitel 16 aus dem CHANGE JOURNAL »
Preisfrage: Was hat die Verteilung von Grund und Boden in Bella Italia des vergangenen Jahrhunderts bitte schön mit der Optimierung deines Zeitmanagements zu tun? Antwort: Eine ganze Menge.
Der Italiener Vilfredo Pareto war ein durchaus umstrittener Ökonom und Soziologe, seine Haltung zu Macht, Staat und Gesellschaft musste sich immer wieder anti-demokratische, teils sogar faschistische Vorhaltungen gefallen lassen. Doch eine seiner Erkenntnisse ist komplett frei von politischer Implikation, sodass sie hier problemlos auftauchen darf. Zudem ist sie so catchy, dass sie hier einfach auftauchen muss.
Als er Anfang des 20. Jahrhunderts die Verteilung des Bodenbesitzes in Italien untersuchte, fand er heraus, dass 20% der italienischen Bürger 80% des Staatsvermögens besaßen. Daraufhin machte es Klick, und Pareto stellte eine Reihe 80/20-Hypothesen auf, von denen sich viele bestätigen sollten. So folgerte er beispielsweise, dass die italienischen Banken mit einem Fünftel ihrer aufgewendeten Zeit 80% ihrer Kunden betreuen. In Lagerhäusern beanspruchen meist 20% der Produkte 80% des Platzes.
Als er genug Beispiele gesammelt hatte, leitete er daraus das Pareto-Prinzip ab: 80% der Ergebnisse werden mit 20% des Gesamtaufwandes erreicht, die verbleibenden 20% verbrauchen mit 80% des Aufwandes den Löwenanteil.
Dieses Prinzip bestätigt sich, in den unterschiedlichsten Bereichen immer wieder:
Oftmals generieren 20% der Produkte, Dienstleistungen oder Kunden 80% des Umsatzes einer Firma.
80% des Verkehrs laufen auf 20% der Straßen.
80% deiner Anrufe führst du mit 20% deiner Kontakte.
20% der Websites belegen 80% des Datenvolumens.
80% der Zeit trägst du 20% deiner Kleider im Kleiderschrank.
Erstaunlich, oder?
Spannend wird es, wenn du die 80/20-Regel für dein persönliches Zeitmanagement anwendest: Beobachte dich im Privatleben, im Studium oder im Beruf. Schau, wofür du wenig Zeit brauchst und viel schaffst; und wofür du ewig lange brauchst und man kaum Ergebnisse sieht.
Dafür sind Kalendervorlagen wie gemacht. Schnell erkennst du dein Verhalten und kannst daraus die aus deiner Sicht besten Hebel in Bezug auf Einsatz und Ergebnis ableiten, Prioritäten festlegen, persönliche Stärken identifizieren.
Und du findest die Kröten, die Aufgaben, die Zeit und Kraft rauben, ohne dass sie viel bringen. Manchmal muss man so eine Kröte schlucken, klar. Aber vielleicht kann auch die eine oder andere an dir vorbeigehen.
Deine Erkenntnis, deine Entscheidung – und deine gewonnene Zeit!
Hier siehst du ein Beispiel aus dem CHANGE JOURNAL: