Pitch Yourself Kapitel 9 Change Journal

Pitch Yourself: Wie du dich selbst überzeugend vorstellst

Pitch Yourself Kapitel 9 Change Journal

Kapitel 9 aus dem CHANGE JOURNAL »

„Hallo, mein Name ist … und … ähm …“ Wie viele erinnerungswürdige Pitches hast du im Verlauf der letzten Monate miterlebt – oder sogar in deinem gesamten bisherigen Leben? Warum erinnerst du dich an einzelne noch immer viel deutlicher als an andere? Und wie steht es denn um deinen eigenen Pitch?

Manchmal müssen wir uns gleich mehrmals am Tag irgendwo irgendwem vorstellen. Warum fällt es den meisten von uns eigentlich so derartig schwer, dabei eine wirklich überzeugende Figur zu machen? Und warum meinen wir unsere Geschichte jedes Mal völlig neu erfinden zu sollen? Klar, manche Aspekte müssen immer etwas anders zusammengestellt oder unterschiedlich stark betont werden; das hängt ja davon ab, wen wir im konkreten Einzelfall vor uns haben – und natürlich auch davon, was wir erreichen möchten. Selbstverständlich soll nicht jede kurze Selbstdarstellung wortwörtlich wiederholen, was beim letzten Anlass formuliert wurde.

Darüber hinaus scheint es einen Konflikt zu geben zwischen dem Wunsch, sich einerseits selbstbewusst zu präsentieren, zugleich aber auch nicht wie ein eitler Fatzke rüberzukommen: Abhängig von Kontext, individueller Persönlichkeit und kulturellem Background fühlen sich die meisten etwas wohler, wenn sie die Kirche im Dorf lassen und lieber eine weichere, charmantere und insgesamt bescheidenere Seite von sich präsentieren. Dennoch habe ich die Vermutung, dass es selten schadet, mal einen kleinen Gang zuzulegen. Das würde in der Mehrzahl der Fälle sicher einen lebhafteren und am Ende dann auch tieferen Eindruck hinterlassen. Bescheidenheit wird einfach zu häufig als Durchschnittlichkeit missinterpretiert – und als Langweiler möchtest ja wohl auch du nicht erinnert werden, oder? Versteh mich aber bitte nicht falsch: Ich will niemanden zum Lügen ermutigen! Mir geht es darum, dass du dir Gedanken darüber machst, wie du dich gewöhnlich vorstellst und mit welchen Worten du das in Zukunft etwas knackiger gestalten könntest.

Wie gesagt: Hier spielt häufig der Kontext eine entscheidende Rolle: Mit wem sprichst du, aus welchem Grund stellst du dich vor? Wie bedeutsam ist es, einen nachhaltig guten Eindruck zu hinterlassen? Und an was sollen die Leute sich vorzugsweise erinnern, wenn sie an dich denken? Bereitest du dich auf ein Bewerbungsgespräch vor? Wirst du dich bei einem Networking-Event vorstellen? Versuchst du nur, die Strategie zu verbessern, anhand der du dich außerhalb des vertrauten Kreises von Familie und Freunden präsentierst?

So oder so: Hier ein paar Dinge, die du in Zukunft wirst berücksichtigen wollen:

Wenn du auf einer privaten Party bist, dann ist es sicherlich angemessener, dich etwas bescheidener zu präsentieren als bei einem Networking-Event. Mach dir bewusst, dass du hier niemanden in wenigen Sätzen als Kunden, geschweige denn als deinen eigenen Fanclub-Präsidenten gewinnen willst. Sympathien entstehen nicht aus der systematischen Einschüchterung seines Gegenübers. Ebenso wenig wirst du deinen Gesprächspartner durch Protzerei sprachlos machen wollen.

Betrachte ein erstes Gespräch lieber zunächst als Pingpong-Spiel: Starte mit einfachen und eher kurzen Sätzen, auf die dein Gegenüber ebenso mühelos reagieren kann. Hilfreich ist dabei manchmal die Verwendung von Schlagworten, zu denen deinem Gesprächspartner erwartungsgemäß etwas einfallen wird. Das könnte der Anlass einer Feierlichkeit oder eines sonstigen Events sein, auf dem ihr euch gerade befindet. Hilfreich sind aber für den Gesprächseinstieg immer auch leicht zu beantwortende Fragen. Im privaten Kreis wäre eine sehr kurze namentliche Vorstellung sinnvoll, vielleicht ergänzt um den Zusatz, wer dich eingeladen hat oder warum du am Event teilnimmst. Mit einer natürlich klingenden Frage könntest du dich dann danach erkundigen, auf welchem Wege dein Gegenüber zu der Entscheidung kam, am konkreten Event teilzunehmen oder woher er/sie den Gastgeber kennt.

In einem professionelleren Kontext wäre es vielleicht sinnig, von deinen Erwartungen zu sprechen, die du mit dem besuchten Event (Workshop, Konferenz o. ä.) verbindest. Auf diesem Wege kommt leicht ein lockerer Dialog zustande, der keinem der Beteiligten allzu bemüht erscheinen muss. Es ist häufig ein unverfängliches Thema, wenn man jemanden danach fragt, was er oder sie sich vom Besuch einer solchen Veranstaltung verspricht. Nicht selten enthält die Antwort bereits Hinweise auf das Berufsfeld oder eine konkrete Funktion, in der das Gegenüber tätig ist. Hilfreich für das Entstehen eines längeren Dialogs können dann auch Schlagworte sein, die Fragen des Gegenübers auslösen. Abhängig von der Art der Veranstaltung und der eigenen Zielvorstellungen ist es dann oft von Vorteil, einige thematische „Module“ vorbereitet zu haben, über die man selbst gern sprechen möchte.

Hier also die Basics:

Bitte stell in den folgenden Templates alle relevanten Infos zu dir selbst zusammen. Klingt trivial? Das macht nichts, denn dies ist nur ein erster Baustein, von dem aus sich später weiterbauen lässt. Als nächstes füll die „Persönliche Stärken-Liste“ aus. Hier stellst du alle Dinge zusammen, von denen du findest, dass du sie besonders gut beherrschst. Dann geh sie gemeinsam mit jemandem kritisch durch, der dir nahesteht. So wird sie vermutlich etwas schlanker werden und am Ende jene Dinge umfassen, die du tatsächlich als deine Stärken betrachten und bei einer kurzen Selbstdarstellung oder einem „Pitch“ verwenden kannst.

Nun, da die Basics schon einmal erläutert worden sind, können wir es etwas interessanter gestalten. Hierzu schau dir doch mal jene Fragen an, die sich in den Templates der nächsten Seiten finden. Wenn du von deinem Gesprächspartner schon etwas weißt, richte deine Selbstdarstellung möglichst hierauf ein. Versetze dich in ihre oder seine Perspektive und versuche solche Themen oder Schlagworte zu finden, die dich aus Sicht deines Gegenübers interessanter oder nützlicher erscheinen lassen.

Mit diesen Templates im Hinterkopf wirst du eine Auswahl von Modulen zur Hand haben, die du im Hinblick auf einen konkreten Anlass oder eine bestimmte berufliche Absicht zuschneiden kannst!

Und hier noch ein letzter Rat: Sobald du deine kleine Selbstdarstellung und deine Themenmodule vorbereitet hast, pitche sie vor dir selbst, bis es sich ganz natürlich und nicht aufgesetzt anfühlt. Dies wird dir dabei helfen, es selbst zu glauben … was eine entscheidende Voraussetzung dafür ist, später auch andere hiervon zu überzeugen. ;)

Vorlagen für Pitch Yourself Kapitel